Retzbach – Fränkische Idylle am Main

Weinlage "Retzbacher Benediktusberg"

Eng an das Mainufer geschmiegt liegt im Norden Bayerns, 15 km mainabwärts der Universitätsstadt Würzburg, die Ortschaft Retzbach. Seit  dem Jahre 1975 Ortsteil des Marktes Zellingen.

Erstmals 815 urkundlich erwähnter Weinbauort an der Mündung der Retz in den Main.

Über die Grenzen hinaus ist Retzbach für seinen exzellenten Frankenwein und die Wallfahrtskirche „Maria im Grünen Tal“, Gebetsort um die „Einheit der Christen“ bekannt.

„Maria im Grünen Tal“ ist wohl der älteste bestehende Wallfahrtsort in der Diözese Würzburg und hat auch noch heute eine hohe Bedeutung. Vor allem im Monat  September ist sie das Ziel vieler Wallfahrten. Viele Tausende pilgern jährlich zu „Maria im Grünen Tal“.

Der Ursprung der Wallfahrtskirche reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück und ist mit zahlreichen Legenden umwoben. Einer Legende nach stiftete die Familie von Ravensburg nach der Ermordung von Bischof Konrad von Querfurt im Jahre 1202 eine Kapelle im grünen Tal.

Einer ätiologischen Erzählung nach, sollen die Herren von Thüngen während einer Jagd einen bereits angeschossenen Hasen aufgestöbert haben. In seiner Erdhöhle fanden sie beim Ausgraben des Hasen die Marienstatue mit einer Schramme im Gesicht.

Die ursprüngliche Kapelle aus dem Jahre 1336 bildet den Ostchor der heutigen, deutlich vergrößerten Kirche.

Idyllisch hinter der Wallfahrtskirche versteckt liegt ein kleines Marienbrünnchen. Dem Wasser wird heilsame Wirkung nachgesagt. Es kommen Menschen von nah und fern und füllen Wasser ab zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen unter anderen Haut- und sogar Krebserkrankungen.

Oberhalb des Marienbrünnchens wurde für die Bürger sowie für die Besucher ein Gesundheitsgarten, als Ort der Ruhe und der Erholung angelegt.

Im alten Ortskern sind noch viele historische Gebäude erhalten wie zum Beispiel das historische Rathaus von 1576.  Das fränkische Fachwerk, die hohen Innenräume mit Stuckdecken verziert, strahlen eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre aus. Noch heute steht das historische Rathaus für Trauungen zur Verfügung. Den Straßenzug von typisch fränkischem Charakter säumen Bauern- und Häckerhöfe des 16./17. –19. Jahrhunderts mit rundbogigen Toreinfahrten. Die gewöhnlich zweigeschossigen Wohnhäuser sind vielfach giebelständig, häufig mit Fachwerk und Schopfwalmdächern.

Auch konnte die alte Dorfplatzsituation mit einem Brunnen aus heimischen Muschelkalk im Rahmen des bayerischen Dorferneuerungsprogramms wieder hergestellt werden.
Der Blick von der Benediktushöhe, einem schroff zum Main abfallenden Muschelkalkfelsen ist spektakulär. Der Blick reicht weit über die herrliche Mainlandschaft. Im Felsen unterhalb der Benediktushöhe findet man eine Felsennische, mit einer Sandsteinfigur des heiligen Benedikts. Der Blick der Heiligenfigur zeigt auf das ihm zu Füßen liegende Retzbach. Der Legende nach spendet der heilige Benedikt eine spezielle Segensformel, den sogenannten Benediktussegen.